die Stillers
Prime Rib Roast (Hohe Rippe)

Es macht mich immer ein bisschen Stolz, wenn ich erstaunte Blicken anderer Hobbygriller ernte, wenn sie meine Ergebnisse sehen, welche ich auf einem schnöden Elektrogrill erziele. So auch hier, bei diesem Prime Rib Roast.
Dieses zarte Stück Fleisch vom Rind nennt man auch Hohe Rippe, das man ein wenig mit Roast Beef vergleichen kann.
Auf die Idee kam ich durch meinen Vater, der vor langer langer Zeit mal Metzger gelernt hatte und mich nach dem Grillergebnis einer Dicken Rippe gefragt hat, ob ich auch eine Hohe Rippe auf dem Elektrogrill zubereiten kann. Furchtlos wie ich bin, sagte ich natürlich ja und besorgte mir erst ein kleineres Stück der Hohen Rippe (knapp 700g), um mal zu testen wie sich das Fleisch auf meinem Grill verhält. Ich wollte testen, was wohl die richtige Taktik sein könnte, dieses Fleischstück zuzubereiten, bevor ich mich an den 2,5 kg schweren Brocken ran wagte (es gibt natürlich auch noch größere Cuts).
Der Testlauf ging etwas in die Hose, aber ich wusste, was ich falsch gemacht hatte... man lernt ja aus seinen Fehlern.
Dann war es soweit. Am Ostersonntag haben wir meine Eltern zum Barbecue eingeladen.

Rezept für Prime Rib Roast
Zutaten für die Hohe Rippe inkl. Rub
2,5 kg Hohe Rippe vom Metzger des Vertrauens
1 EL scharfer Senf
2 TL Salz
2 TL Pfeffer
2 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL getrockneter Knoblauch
1 l naturtrüber Apfelsaft
Etwas Rosmarin
3 Knoblauchzehen
Kochgarn

Zubereitung
So ein Brocken Fleisch braucht Zeit - viel Zeit. Der ganze Grillvorgang beansprucht gute 4-5 Stunden. Und wir grillen rückwärts.... dazu später mehr.
Doch vorher müssen wir das gute Stück vorbereiten. Da es sich hier nicht nur um viel sondern auch um sehr zartes Fleisch handelt habe ich es mit Kochgarn zuerst ein wenig stabilisiert, da ich verhindern wollte das es mir in dem knapp 4 stündigem Garprozess auseinander fällt.
Rindfleisch ist im Gegensatz zu Schwein trockener. Deshalb benötigen wir hier einen Kleber für die Gewürze.
Beginnt damit, das Fleisch mit dem Senf einzuschmieren und ihn einzumassieren. Ihr könnt alternativ auch Öl oder Sojasauce nehmen. Meine Mutter hat damals auch schon immer Senf benutzt, wenn sie Rind zubereitet hat, wie z.B. Rinderrouladen oder –braten.
Zerstoßt die Gewürze im Mörser gut und verteilt die Mischung auf dem Fleisch. Dies habe ich am Vorabend gemacht und das Fleisch über Nacht in Alufolie verpackt in den Kühlschrank zurückgelegt. Muss man aber nicht.
Los geht’s! Heizt Euren Grill auf 150 Grad vor. Platziert eine Edelstahlform auf den Grill mit einem Grillrost drüber. Füllt die Form mit dem Apfelsaft und legt die Rosmarinstengel und die angedrückten Knoblauchzehen dazu. Nun kommt das Rind auf dem Grillrost. Da wir hier das Fleisch nicht direkt auf den Elektrogrill legen, sondern das Grillgut auf dem Rost über der Auflaufform legen, können wir so ein indirekt grillen.
Wie bereits erwähnt, grillen wir rückwärts. Also garen wir das Fleisch zuerst bis zur gewünschten Kerntemperatur und kontrollieren diese mit einem Fleischthermometer. Ich habe mich für Medium entschieden, was bedeutet, dass die Temperatur knapp unter 60 Grad liegen sollte. Auf dem Weg zum Garpunkt habe ich den Deckel nach ca. 1,5 Std. nur einmal geöffnet, um das Fleisch zu wenden.
Dabei konnte ich auch kontrollieren, ob noch genug Flüssigkeit in der Form ist. Dies ist wichtig, da wir das Fleisch garen wollen. Sollte also die Flüssigkeit bereits verdampft sein, füllt etwas nach.
Wenn Euer Garpunkt erreicht ist, packt nun das Fleisch in die Alufolie zurück und legt es beiseite, während Ihr den Grill voll aufheizt.
Grillt nun bei voller Hitze die fertig gegarte Hohe Rippe von allen Seiten an. Hier hilft das Garn nochmals, damit das Fleisch nicht auseinander fällt. Wer möchte kann hier auch noch eine Marinade bzw. BBQ-Soße zum Einsatz bringen um das Fleisch beim Grillen noch zu lackieren. Wenn der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist, lasst das Fleisch noch 5-10 Minuten ruhen, bevor es angeschnitten wird.
Wenn alles geklappt hat, solltet Ihr ein rosafarbenes Stück Fleisch vor Euch liegen haben.

Lasst es Euch schmecken.
Stay tuned & rock on, Christian